Hilde Kohlberg

Neben Ilse und Herbert hatten Levi und Sophie Mosheim noch eine weitere Tochter. Diese hieß Hilde und war mit Walter Kohlberg verheiratet. Zusammen hatten sie seit 1939 den Sohn Joel. Sie lebten in Lauenförde, Walter jedoch arbeitete außerhalb. Aus dem Briefverkehr zwischen Herbert und Hilde geht hervor, dass Hilde sehr entzückt und stolz auf ihren Sohn war. Dieser konnte bereits viele Wortspiele und liebte kleine Streiche. Nachdem alle Auswanderungsversuche gescheitert waren, überlegte Hilde ihren Sohn ihrer Schwester Gerda mitzugeben, welche noch nach Kuba auswandern sollte. Sie hätte sich um ihn kümmern oder ihn in ein Heim geben können. Dies zeigt, wie verzweifelt Hilde zu diesem Zeitpunkt war, denn sie wollte ihren Sohn weggeben, damit dieser weiter leben konnte. Diese Idee scheiterte jedoch.
1942 wurde die Familie Kohlberg ins Warschauer Ghetto deportiert. Seitdem gilt sie als verschollen. Auch der dreijährige Joel.
 


Laurin Menke