Günter Katz

Günter Katz ist der jüngere der beiden Söhne der Familie Katz und hat als einziger den Holocaust überlebt.
Auf dieser Seite finden Sie einen kurzen Steckbrief zu seiner Person, für weitere Informationen zur Familie schauen Sie bitte hier.

Transportschein von Günter Katz (© Onlinearchiv ITS Bad Arolsen)

Sein Leben Nach der Befreiung

Günter Katz wurde am 13.02.1945 durch die sowjetische Armee in dem Konzentrationslager Groß-Rosen befreit.
Er wurde nach Odessa gebracht und von dort aus durch das Rote Kreuz nach Holland.
Im Jahr Oktober 1945 schrieb Günther Katz einen Brief an den Bürgermeister von Vlotho, mit der Bitte, ihm Auskunft zu geben, welche der jüdischen Familien wieder nach Vlotho zurückgekehrt waren. Er scheint also den Gedanken gehabt zu haben selber wieder nach Vlotho zu ziehen. Wie aus dem Brief hervorgeht, lebte er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Holland, sondern in Brüssel (Belgien), sei jedoch nach eigenen Angaben holländischer Nationalität.
Günter kehrte nicht wieder nach Vlotho zurück, sondern wanderte nach New York aus. Es ist jedoch nicht endgültig geklärt, wann er ausgewandert ist. Seine Mitschülerin Marianne Gottesmann-Silberberg gibt als Jahr der Auswanderung 1949 an, jedoch ist ein zweijähriger Günter Katz auch auf der Passagierliste eines Auswandererschiffes gelistet, welches jedoch am 13. Oktober 1950 aus Bremerhaven auslief. Sowohl das Alter als auch der Name lassen darauf schließen, dass es sich um eben jenen Günter Katz handelte, jedoch gibt es auch einige Punkte, welche Zweifel aufkommen lassen. So ist als Religon nicht jüdisch, sondern protestantisch angegeben und auch die Angabe der deutschen Staatsangehörigkeit ist ungewöhnlich, da er in dem Brief ja angab holländischer Nationalität zu sein.
Das genaue Datum der Auswanderung lässt sich also nicht bestimmen.

Im Jahre 1953 starb Günter in den USA, mit nur 27 Jahren, an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Lebenslauf

  • geb.: 01.07.1926, Vlotho
  • Beruf: Schüler
  • verzogen / ausgewandert: 06.01.1939, Bergen (NL)
  • Deportationen: 
  1. Nov. 1942, Westerbork
  2. 18.01. 1944, Theresienstadt
  3. 28.09.1944, Auschwitz
  4. ?, Blechhammer
  5. 21.01.1945, Groß-Rosen, Befreit: 13.02.1945
  • nach der Befreiung: 
  1. zurückgekehrt nach Holland 
  2. von Belgien ausgewandert nach New York, USA (1949 oder 1950) 
  • Todestag / -ort: 1953, USA (Verkehrsunfall) 


Quellen:
Texte:

Kluge, M./MGG e.V. (Hg.), Sie waren Bürger unserer Stadt, Vlotho 2013, S. 257-261.
Abbildungen:
Abb. 1: Mit freundlicher Genehmigung von: Onlinearchiv ITS Bad Arolsen, URL: https://collections.arolsen-archives.org/search/ , Bildadresse: https://collections.arolsen-archives.org/G/SIMS/01014202/0033/131104649/001.jpg (beide abgerufen: 06.04.2021)

Von Patric Bortel und Oliver Augustin