Ilse Charig

 

 

Die älteste Tochter Levi und Sophie Mosheims, Ilse, lebte mit 

ihrem Mann, dem Juristen Julius Charig, bereits seit 1926 in Stendal. 

Julius Charig wollte der gesamten Familie Mosheim eigentlich das 

Auswandern vereinfachen. 

Viel weiß man über Ilse nicht, jedoch begann sie eine Arbeit 

in der Gemeinschaftsküche, nachdem sie 1942 mit ihrem 

Mann ins Warschauer Ghetto deportiert worden war. 

Ihr Mann arbeitete bei einer deutschen Firma 

als Zwangsarbeiter. Sie lebten im jüdischen Wohnbereich und 

trafen dort Verwandte und Freunde aus Vlotho, Lauenförde, 

Warburg und Lügde. Dies ist aus dem letzten Telegramm an 

Herbert Mosheim zu entnehmen. Da die Telegramme jedoch 

zensiert wurden, konnte er nicht in die USA berichten, wie der 

Zustand im Ghetto war. Julius starb noch dort, 

Ilse jedoch wurde ins Lager Treblinka gebracht, wo sie 

1943 starb. Thomas Gräfe veröffentlichte zum Ehepaar Charig im 

Jahr 2021 einen Zeitungsartikel im Westfalenblatt, in 

welchem die Umstände der Nennung von Ilse Charig auf dem 

Mahnmal der Vlothoer Holocaust-Opfer auf dem jüdischen Friedhof 

und ein Erfolg Julius Charigs gegen den Antisemitismus erläutert werden. 



Laurin Menke